Pornodreh stört Idylle am Pfäffikersee (Quelle: Zürcher Oberländer)

Der Dreh eines Pornofilms am Pfäffikersee erregt die Gemüter. Die Verantwortlichen hatten keine Bewilligung – doch sie rechtlich zu belangen, dürfte schwierig sein.

Die Sonne brennt vom Himmel, im Hintergrund glitzert der Pfäffikersee. Die perfekte Kulisse für einen Familienausflug. Doch was Spaziergänger am 1. August auf einem Steg bei der Höchweid in Pfäffikon entdecken, ist alles andere als familienkonform: Ein Paar vergnügt sich beim Liebesspiel – und wird dabei auch noch gefilmt. Mehrere Leser machten «regio.ch» in E-Mails auf die Szene aufmerksam. Und waren entsetzt, dass das Treiben in aller Öffentlichkeit zu sehen war. Offenbar wurden Spaziergänger, die zufällig vorbeiliefen, unzimperlich vom Drehort weggewiesen.


Zum Herunterladen bereit


Tatsächlich wurde am letzten Freitag ein Porno am See gedreht. Ein Blick ins Internet zeigt: Der 20-minütige Film wurde nicht für private Zwecke erstellt. Er steht seit einigen ­Tagen auf einer einschlägigen Homepage kostenpflichtig zum Herunterladen bereit – mit dem Hinweis, dass der Film in Pfäffikon gedreht wurde. Angeblich stammt auch die junge «Hauptdarstellerin» aus dem Dorf. Dazu ist der Kommentar eines Passanten aufgeschaltet: «Ihr müsst halt die Strasse absperren.» Zu sehen ist auch das Foto eines Abfallkübels mit dem ­Slogan des Dorfs, «die Perle am Pfäffikersee». Das Wort «Perle» ist rot unterstrichen.


Verstoss gegen Polizeiordnung


Wer hinter der Aktion steckt, ist kaum auszumachen. Klar hingegen ist: An ungewöhnlichen Orten zu Filmen, gehört zum Konzept: Gedreht wird in Umkleidekabinen, an Ausflugszielen, in Zügen oder öffentlichen Toiletten. Laut Blick.ch werden die Darsteller oft spontan angefragt, ob sie gegen ein Entgelt mitmachen wollen.


Obwohl die Aufregung um den Film gross ist, sind auf der Pfäffiker Gemeindeverwaltung keine Meldungen dazu eingegangen. «Das enttäuscht mich schon etwas», sagt der Gemeindeschreiber Hanspeter Thoma. «Die Spaziergänger hätten die Gemeinde oder die Polizei informieren können.» Für den Filmdreh auf dem Steg wäre nämlich eine Bewilligung nötig gewesen. «Doch die hätten wir bestimmt nicht erteilt», sagt Thoma.


Der Steg befindet sich im Naturschutzgebiet und für Bauten im See erteilt der Kanton Konzessionen. Was auf dem Steg erlaubt ist, darüber entscheidet aber die Gemeinde. Laut der kommunalen Polizeiverordnung verstösst der Pornodreh auf öffentlichem Boden gegen Sitten und Anstand. Oder, anders gesagt: Er könnte die sexuelle Integrität einer Person, speziell von Kindern, verletzen und ist deshalb nicht erlaubt. Die Gemeinde werde sich deshalb rechtliche Schritte vorbehalten, sagt Thoma. «Es dürfte aber schwierig werden, die Verantwortlichen im Nachhinein zu belangen.»

Warum die Filmemacher sich ausgerechnet den Pfäffikersee als Drehort ausgesucht und sich nicht um eine Bewilligung bemüht hatten, bleibt unbekannt. Eine Telefonnummer der Produzenten war nicht auszumachen, und eine Email-Anfrage blieb unbeantwortet.


Quelle: http://zol.ch/bezirk-pfaeffikon/pfaeffikon/Pornodreh-stoert-Idylle-am-Pfaeffikersee/story/11476109


Regio.chAnzeiger von UsterPfäffiker.info.

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